Zells Kindergärten im Blick

Neue Stelle geschaffen

Zell hat nun mit Lisa Zajac eine eigene Kindergartenbeauftragte. Die 31-Jährige ist Anlaufstelle für fachliche und organisatorische Fragen aller Einrichtungen für Kinderbetreuung in der Stadt.

Mit Lisa Zajac (31) hat die Stadt Zell nun erstmals auch eine Kommunale Kindergartenbeauftragte. In der Gemeinderatssitzung am Montag wurde sie offiziell vorgestellt. „Die Einrichtung der Stelle der Kindergartenbeauftragten markiert einen wichtigen Schritt zur weiteren Professionalisierung der kommunalen Kindergartenträgerschaft“, betonte Bürgermeister Günter Pfundstein. „Lisa Zajac ist in ihrer Funktion nicht nur Beraterin und Unterstützerin, sondern auch Bindeglied zwischen den Kindergärten, der Verwaltung und externen Partnern“, so der Bürgermeister.

Zunächst wird Lisa Zajac, die auch Leiterin des Kindergartens „Sternschnuppe“ ist, ihre neue Aufgabe parallel mit einem Budget von neun bis 18 Stunden im Monat ausüben. Ob das reicht, soll zu gegebener Zeit überprüft werden. „Zunächst sollen durch Umorganisation Freiräume für die neue Tätigkeit geschaffen werden“, beschrieb Günter Pfundstein die Intention der Stadt, der dadurch zunächst keine neuen Kosten entstehen.

Im Gemeinderat wurde die Schaffung der Stelle einer Kindergartenbeauftragten fraktionsübergreifend begrüßt. Sybille Nock (Grüne Liste) fand die Einrichtung „zeitgemäß“, Christian Dumin (FW) nannte die neue Stelle „wichtig für uns“ und auch Hannes Grafmüller (CDU) begrüßte die Schaffung der neuen Stelle. Elvira Schilli (SPD) und auch Sybille Nock hatten allerdings Zweifel, ob die zunächst geplante Stundenzahl für die doch sehr umfangreiche Arbeit ausreicht.
Die Idee für eine eigene Beauftragte für die vier städtischen Kindergärten und den Waldkindergarten in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt ist nicht neu, wie der Bürgermeister ausführte.

Erste Überlegungen hatte es bereits zu Zeiten Ludwig Börsig als Hauptamtsleiter gegeben. Börsigs Nachfolgerin Saskia Oschwald hatte das Thema dann angestoßen, der jetzige Hauptamtsleiter Ulrich Reich hatte die Pläne vollendet. Der Zeitpunkt, das Vorhaben umzusetzen, schien zudem passend, da alle städtischen Kindergärten unter neuer Leitung stehen. „Wir wollen zum einen die Verwaltung entlasten und müssen in Zukunft auch vernetzt denken, also mit Blick auf die Gesamtstruktur der städtischen Kinderbetreuung“, begründete Zells Bürgermeister die Entscheidung.

Anmeldeportal

Lisa Zajacs Aufgabengebiet ist umfangreich. Sie soll Anlaufstelle bei fachlichen und pädagogischen Fragen der Kinderbetreuung sein, aber auch bei der Elternarbeit, bei Abläufen und Personalfragen, bei Verwaltung und Organisation und bei der Zusammenarbeit der Kindergärten, auch bei personellen Engpässen. Die neue Kindergartenbeauftragte kündigte für die Zukunft auch ein zentrales Anmeldeportal für Kindergartenplätze an. „Das Programm entscheidet dann, wann und wo ein Platz frei ist“.

Bei der Stadt Zell ist Lisa Zajac keine Unbekannte ist sie doch seit zwölf Jahren hier beschäftig. 2013 machte sie ihre Ausbildung zur Erzieherin Dual, Kurzform (PIA), im Kindergarten „Wirbelwind“ in Unterentersbach, 2017 begann sie ihr Studium „Früh- und Kindheitspädagogik mit Schwerpunkt Leitung und Management“ berufsbegleitend, arbeitete währenddessen Vollzeit im Kindergarten Wirbelwind. Das Studium beendete sie 2020 erfolgreich und übernahm die Leitung beim „Wirbelwind“.

Im April 2024 wurde sie als Nachfolgerin von Ingrid Mattheiß Leiterin des Zeller Kindergartens „Sternschnuppe“. Im November 2024 begann ihre Tätigkeit als Kindergartenbeauftragte der Stadt Zell. Lisa Zajac ist gebürtige Haslacherin, verheiratet und lebt mit ihrem Mann in Biberach.

Wie wichtig auch ihr die zentrale Anlaufstelle für alle internen und externen Kindergarten-Fragen ist, drückte Lisa Zajac so aus: „Ich bin stolz auf die Stadt, dass sie diese Stelle geschaffen hat“.

Autor: Dietmar Ruh, Offenburger Tageblatt