Neuer Schulwegeplan für Grundschüler

Zell-Unterharmersbach

Die Bauarbeiten zur Sanierung der L 94 in der Ortsdurchfahrt Unterharmersbach und aktuell die innerörtliche Umleitung sorgen dafür, dass bisher gewohnte Schulwege für die rund 160 Grundschüler im Ort blockiert oder gefährlich sind. Die Ortsverwaltung hat aus diesem Grund nun einen Schulwegeplan ausgetüftelt und mit verschiedenen Maßnahmen abgesichert.

Stadt- und Ortsverwaltung, die Baufirma Reif und das Ingenieurbüro Wald + Corbe sorgen dafür, dass während der Bauarbeiten zur Sanierung der Ortsduchfahrt Unterharmersbach (L 94) der Verkehr von A nach B kommt. So wurde nach langen Verhandlungen mit Anliegern eine innerörtliche Umleitung eingerichtet, auf der seit dem 22. Mai Fahrzeuge aller Art die Baustelle in der Hauptstraße umfahren können. 

Die Ampeln beiderseits der Umfahrung wurden dem Verkehrsaufkommen zu bestimmten Tageszeiten angepasst, für eine Fahrt inklusive Wartezeit an der Ampel fallen im Höchstfall 3,5 Minuten an. Dass dies manchem dennoch zu lang ist, zeigen Vorfälle. So wurde aus der Warteschlange heraus schon überholt und bei »Rot« über die Ampel gefahren. 

Ein Vergehen, das der Bußgeldkatalog übrigens mit 90 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg ahndet. Auch mit der Einhaltung der zulässigen Geschwindigkeit nehmen es dem Vernehmen nach manche Autofahrer nicht so genau. So gilt auf der gesamten Umleitungsstrecke von Zell bis Ortsende Unterharmersbach Tempo 30. »Die Polizei kontrolliert verstärkt«, mahnt Unterharmersbachs Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner.
Die Uneinsichtigkeit mancher Verkehrsteinehmer wäre natürlich besonders tragisch, wenn Kinder betroffen wären. Da der bisher gewohnte Schulweg zur Grundschule für die rund 160 Grundschüler Unterharmersbachs durch Baustelle und Umleitung aktuell unterbrochen oder blockiert ist, hat die Ortsverwaltung an einem – sicheren – Schulwegeplan getüftelt. 

Aus insgesamt fünf Richtungen erreichen die Schüler die Bildungseinrichtung, wobei die teils schon grob fertiggestellte Hauptstraße an einigen Stellen überquert werden muss. Die eine Querung, in Höhe Gasthaus »Rössle« ist farbig mit gelben Linien markiert und bekommt eine kurze Zone mit Geschwindigkeitsbegrenzung auf zehn km/h. 

Schulkorridor
 
Ähnliches gilt auch für die Querung der L 94 für Kinder aus Rebhalde und Sportstättenstraße. Für die wird auch vor der Schule ein Korridor während der gesamten Bauzeit eingerichtet. »Für die Querung in der Nähe des Gasthauses »Schwarzer Adler« wurden gestern Bedarfsampeln aufgestellt«, erklärt Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner. 

Die Kinder aus »Gräbenreute und Vorderer Hambach« erreichen die Schule dann über den Geh- und Radweg entlang der Harmersbachtalbahn. Dort treffen sie auf die Kinder aus dem Unterdorf, die über den Mühlweg das Schulgebäude erreichen. 
Damit dieser Schulweg sicher ist, wird der Geh- und Radweg demnächst für Kraftfahrzeuge gesperrt.  »Auch diese Strecke benutzten manche Autofahrer schon als Abkürzung um die Baustelle herum«, erklärt Wagner. Landwirte können den Weg bei Bedarf weiterhin benutzen, um auf ihre Wiesen und Felder zu gelangen.

Gemeinsam gehen

Der Schulwegplan und einen erklärenden Brief hat die Ortsverwaltung allen Eltern zukommen lassen. Darin bitte Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner die Eltern auch, die ersten Tage mit ihren Kindern die Schulwege gemeinsam zu gehen und die Kleinen auf kritische Stellen hinzuweisen. 

Bei Fragen zum Schulwegplan steht die Ortsverwaltung Unterharmersbach gerne zur Verfügung: Tel. 07835/4269230.
Diese kritischen Stellen wird es natürlich auch weiterhin geben, was in der Natur der Sache bei einer innerörtlichen Großbaustelle samt Umleitung liegt. 
Eine dieser kritischen Stellen liegt in Höhe der Turnhalle des TV Unterharmersbach, gleich zu Beginn der Umleitung aus Richtung Zell. Dort gibt es einen beliebte Abkürzung aus Richtung Kindergarten zum Wohngebiet »Rössle­matt«.
»Erwachsene können hier die Straße auch weiterhin mit der nötigen Vorsicht überqueren, Kinder sollten aber nicht unbeaufsichtigt über die Umleitungsstrecke gehen«, betont Wagner. Die Sicht auf her­annahende Fahrzeuge ist an dieser Stelle sehr beschränkt.

Autor: Dietmar Ruh, Offenburger Tageblatt

(Erstellt am 08. Juni 2018)