Ortsvorsteher Unterharmersbach: Jürgen Isenmann kandidiert offiziell
Bisher nur im Gespräch
Der Ortschaftsrat Unterharmersbach hat am Montagabend die zurückliegenden fünf Jahre abgeschlossen und Elvira Schilli (SPD), Nicole Stehle (Freie Wähler) und Christian Vollmer (CDU) mit je einem Geschenkkorb und einem Dankschreiben verabschiedet. Ortsvorsteher Ludwig Schütze (SPD) lobte die ausscheidenden Ortschaftsratsmitglieder allesamt als sehr engagiert, am Wohl des Ortes orientiert, uneigennützig und kompetent.
Der Ortsvorsteher hatte zwar selbst seinen Rückzug angekündigt, bleibt aber noch geschäftsführend im Amt, bis sein Nachfolger gewählt ist. Am Montagabend kündigte nun Jürgen Isenmann (CDU) seine Kandidatur offiziell an. Bis dahin war er im Ort „nur“ im Gespräch. „Das Vertrauen, das mir bei der Wahl durch die höchste Stimmenzahl entgegengebracht wurde, ist für mich eine große Ehre und gleichzeitig eine Verantwortung, der ich gerecht werden möchte“, sagte er.
Bitte um Verständnis
Jürgen Isenmann bat um Verständnis dafür, dass er diese Kandidatur mit Verzögerung bekannt gegeben hat, nannte dafür aber auch Gründe. Zunächst habe er mit Familie und Vertrauten in der Firma abgewogen, ob er das Amt mit allem vereinbaren könne. Zudem ging es ihm um die Besetzung der Verwaltung und verlässliche Öffnungszeiten des Rathauses. Obwohl er schon auf Erfahrung nach 20 Jahren im Ortschaftsrat und auch als erster Ortsvorsteher-Stellvertreter zurückgreifen könne, seien ihm Details der Amtsführung und Zeitaufwand noch nicht bekannt gewesen. Dies alles sei nun geklärt und deshalb sei Jürgen Isenmann fest entschlossen, sich in den Dienst der Gemeinde zu stellen.
Er wollte vor seiner Kandidatur zudem die Konstituierung des Ortschaftsrats abwarten, um auch neuen Räten die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern. Dies war Andreas Bihrer (CDU) nicht möglich, weil er im Urlaub ist. Bis zur Wahl bleibt deshalb Ludwig Schütze geschäftsführend im Amt. Er hatte ja seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur erklärt (wir berichteten). Die Wahl im Ortschaftsrat wird am 23. September stattfinden. Über diesen Vorschlag muss danach noch der Gemeinderat formell abstimmen.
Vor der Konstituierung hatte Ludwig Schütze die vergangenen fünf Jahre stichwortartig bilanziert und sich für die vertrauensvolle Arbeit mit der Stadt Zell bedankt. Dabei nannte er den neuen Rathausvorplatz, den Wanderparkplatz Hinterhambach, den Platz gegenüber des Gasthauses „Schützen“, der im Zuge des Neubaus der Wohnanlage auf dem „Rössle“-Areal“ umgestaltet wurde, den Adlerpark sowie die Hexenfigur als Highlight des Eingangs zum Kurpark. Der Radweg Birach sei auf dem Weg, ebenso die Arbeiten am Kindergarten „Kleine Wolke“ und die Kilwi sei nach Corona wieder auf einem höheren Besucherlevel, was nicht einfach gewesen sei.
Zwei bewährte Ziegen
In seine Bilanz nahm Schütze auch das initiierte Maibaumstellen auf sowie die wiederbelebte Partnerschaft mit Tuggen (Schweiz). Grundschule, Halle und andere Dinge seien jetzt zukunftsfähig, es gebe ein Löschwasserkonzept, braune Wegweiser zu den Highlights im Ort und einen gesicherten Bahnübergang. Auch die Vereine wurden unterstützt. Und die beiden Geißen "Obama" und "Angie" auf der Herrenholzanlage haben sich bewährt. Die Stadt müsse diesen Bereich kaum noch pflegen, sagte Schütze.
Am Ende der Sitzung verabschiedete sich das Gremium zu einer kleinen Feier.
Autor: Thomas Reizel, Offenburger Tageblatt